Warum gibt es den Hilfsdienst Demenz?

In Deutschland leben heute rund 1,1 Mio. Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Bis zum Jahr 2030 wird sich diese Zahl auf ca. 1,7 Mio. erhöhen. Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen haben häufig einen Hilfe- und Betreuungsbedarf, der über das normale Maß an häuslicher Pflege hinausgeht. Jeder Erkrankungsverlauf ist dabei so individuell wir der betroffene Mensch selber. Viele Symptome sind den Erkrankten aber gemein.

Demenziell erkrankten Menschen geht es körperlich meist vergleichsweise gut, allerdings beeinflusst die Krankheit Intelligenz, Urteilsvermögen, Gedächtnis, Motorik und Sprache. Häufig verändert sich die Gesamtpersönlichkeit des Menschen grundlegend. Es gibt bis heute Defizite bei der Ursachenerforschung von Demenz sowie bei der frühzeitigen Diagnose. Mediziner erforschen schon seit langem, wie die Krankheit verhindert werden kann, bisher gibt es allerdings keine Heilungsmöglichkeiten.

Pflegende Angehörige sind psychisch und physisch stark beansprucht und fühlen sich in ihrem persönlichen Freiraum eingeschränkt. Gezielte Maßnahmen können das Fortschreiten der Krankheit jedoch in einem begrenzten Umfang aufhalten und die Situation der Betroffenen verbessern.

Wir wollen Betroffene und ihre Angehörigen in dieser schwierigen Situation nicht allein lassen. Mit einem Netz von Angeboten am Standort Geringswalde bieten wir ihnen wohnortnahe Hilfe, Entlastung und Beratung.

Die Betreuungsangebote für Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen finden

• montags und mittwochs von 10.00 bis 12.00 Uhr in der "Herberge zur Heimat", Erich-Zeigner-Str. 17 sowie
• dienstags und donnerstags von 10.00 bis 12.00 Uhr im "Wohnen im Alter", Dresdener Str. 27a statt.

Auf Wunsch bieten wir einen Fahrdienst an.

Außerdem vereinbaren und gestalten wir mit Ihnen flexibel individuelle Einzelbetreuungen. Diese bieten wir täglich und individuell abgestimmt entweder in unseren Räumlichkeiten oder im eigenen Zuhause an.

Angebote in Einzel- und Gruppenbetreuung

• Gedächtnistraining
• hauswirtschaftliche Tätigkeiten
• Spaziergänge
• Orientierungstraining
• Einkaufstraining
• Wahrnehmungsübungen
• Singen
• Sitztanz
• Sportrunden

Die Beschäftigungsangebote legen Augenmerk auf unterschiedliche Förderbereiche (Sprache, Kommunikation, Motorik, Ästhetik, Wahrnehmung, Selbstversorgung, Rhythmik) mit dem Ziel des Erhalts bzw. der Wiederaktivierung von Fähigkeiten und dem Erhalt der (größtmöglichen) Selbständigkeit. Durch die gezielte Beschäftigung und Förderung von Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen sollen deren Fertigkeiten und Kompetenzen so lange wie möglich erhalten werden, um den Verbleib in der Häuslichkeit und die Unabhängigkeit von stationären Hilfen zu sichern.

Die Einzel- und Gruppenangebote bieten außerdem Entlastung für pflegende Angehörige, indem für sie zeitliche Freiräume geschaffen werden. Durch die Kombination mit fachlicher Beratung zu allen sozialrechtlichen, aber auch persönlichen Angelegenheiten, wird das Umfeld der Betroffenen zusätzlich unterstützt und begleitet.

Die Finanzierung ist durch die Pflegekassen möglich. Wir helfen Ihnen bei der Beantragung von möglichen Zuschüssen durch Ihre Kasse.

Personen mit einem vergleichsweise geringen allgemeinen Betreuungsaufwand erhalten einen Grundbetrag von 100 Euro, Personen mit einem im Verhältnis dazu höheren allgemeinen Betreuungsbedarf den erhöhten Betrag von 200 Euro pro Monat. Die im Verlaufe eines Kalenderjahres nicht in Anspruch genommenen Beträge können in das nächste Kalenderhalbjahr übertragen werden, was Betroffenen und deren Angehörigen eine größere Flexibilität bei der Nutzung der Förderung garantiert.

Auch Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz, die einen Hilfebedarf im Bereich der "Grundpflege" und "hauswirtschaftlichen Versorgung" haben, der nicht das Ausmaß der Pflegestufe I erreicht, können diese Leistungen beanspruchen. Bei einem individuellen Beratungsgespräch helfen wir Ihnen gern, die Möglichkeiten der gezielten Förderung in Ihrem besonderen Falle festzustellen.